Seit rund einem Jahr habe ich begonnen, den Bündner Kreuzstich in traditioneller Form zu sticken. Zunächst habe ich meine Wandbilder aus Leinenstoff bestickt. Doch warum eignet sich gerade Leinenstoff besonders gut dafür? Der Kreuzstich ist eine fadengebundene Stickart, bei der die Fäden gezählt werden müssen, die zwischen den Stichen liegen. Dadurch bleiben die Kreuze und das Muster gleichmässig und gerade. Beim Leinenstoff sind die einzelnen Fäden gut sicht- und zählbar, was ihn zu einem idealen Material für diese Sticktechnik macht.

Mit der Zeit habe ich gemerkt, wie sehr mir das Sticken Freude bereitet und wie gut mir das Ergebnis gefällt. So kam mir die Idee, den Kreuzstich auch auf Kleidungsstücken zu verwenden. Ich entdeckte altes, wunderschönes Perlgarn aus Baumwolle in unzähligen Farben bei uns zuhause und begann, es auf Bio-Leinenstoff zu sticken, den ich zuvor zu einem leichten Sommerkleid genäht hatte. Schliesslich wagte ich mich auch an andere Stoffe, deren Fäden nicht so gut oder gar nicht zählbar sind – zum Beispiel einen Jeansstoff aus Bio-Baumwolle. Mir ist bewusst, dass die Kreuze dadurch nicht immer exakt gleich gross werden, doch die besondere Optik des Kreuzstichs kommt auch hier zur Geltung, was mir besonders gut gefällt.
Da das Sticken von Hand sehr zeitintensiv ist, setze ich mit feinen, kleinen Kreuzstichmustern Akzente. Denn für das Muster auf dem Jeans-Oberteil (Fotos oben) war ich rund 60 Minuten am Sticken. Doch mit meiner schnurrenden Katze auf dem Schoss, lässt es sich leicht(er) sticken :)
Was das Besondere am Bündner Kreuzstich ist und weitere Eindrücke von bestickten Kleidern, erfahrt ihr nächste Woche in meinem Blog.
Herzlich
Anna Laura
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