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Stich für Stich – der Bündner Kreuzstich – Teil 2

  • aklucker
  • 20. März
  • 1 Min. Lesezeit

Seit Kurzem sticke ich den traditionellen Bündner Kreuzstich von Hand – unter anderem auf meine YULI Kleider. Mehr darüber und wie ich dazu gekommen bin, kannst du in meinem Blogbeitrag von letzter Woche nachlesen. Für meine Stickereien nutze ich überlieferte Muster aus alten Stickbüchern, die ich je nach Form, Platz und eigenem Empfinden anpasse und weiterentwickle.


Der Bündner Kreuzstich

Das besondere und fast wichtigste Merkmal des Bündner Kreuzstichs, ist die «saubere Rückseite». Diese darf nur waagrechte Stiche mit der maximalen Länge eines Kreuzes aufweisen (siehe Foto). Daher ist die Abfolge der einzelnen Stiche sehr entscheidend, was die Anwendung des Kreuzstiches erschwert. Historisch vermutet man, dass diese besonderen «Regeln» erst mit dem Einbinden des Kreuzstichs in den Lehrplan aufgekommen sind. So wurde die «perfekte» Rückseite ein Gradmesser für die Leistung der Stickerin. Dies führte sogar so weit, dass der Faden auf der Vorderseite vernäht wurde.



Erstere Regel ist objektiv betrachtet etwas übertrieben – es handelt sich ja schliesslich um die (unsichtbare) Rückseite. Dennoch achte ich persönlich die Stiche waagrecht zu setzen, um der Ordnung willen. Andererseits ist es für mich eine spannende Herausforderung. Es ist fast wie bei einem Rätsel, bei dem ich mir den richtigen Weg zurechtlegen muss und nicht einfach drauf los sticken kann. Wobei ich mittlerweile von mir behaupten kann, ein wenig Übung darin zu haben, den Weg deutlich schneller und einfacher zu erkennen. :)

 

Letztlich ist es genau diese Mischung aus traditionellem Handwerk, persönlicher Interpretation und Liebe zum Detail, die den Bündner Kreuzstich auf meinen YULI Kleidern so besonders macht.


Herzlich

Anna Laura

 
 
 

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